Reizdarm heilen
Reizdarm unheilbar? Von wegen!
Jahrelang war ich auf der Suche nach Besserung. Doch alle Ärzte, die ich aufsuchte sagten mir nur, dass ein sogenannter Reizdarm unheilbar sei und ich mein Leben lang damit zurecht kommen müsse. Von wegen! Heute kann ich voll und ganz sagen, dass ich den Reizdarm geheilt habe und endlich wieder alles essen kann.
Der Darm ist jetzt nicht unbedingt das attraktivste Gesprächsthema, ich weiß… aber es gehört eben einfach zum Leben dazu. Es betrifft jeden von uns! Und seitdem ich meine Geschichte etwas öffentlicher thematisiere, merke ich durch all die Nachrichten, wie viele Menschen dort eine Baustelle haben. Oft wissen sie – genauso wenig wie ich es damals tat – was man dagegen tun sollte.
Bauchschmerzen begleiteten mich eigentlich mein ganzes Leben lang. Meine Mama erzählte mir, dass ich sogar als kleines Kind bereits Probleme damit hatte und sich dieses Problem weiter durch meine Jugend bis hin zu meinem 25. Lebensjahr zog.
Eine Zeit lang wachte ich direkt mit Bauchschmerzen oder Übelkeit auf, obwohl ich doch noch nicht mal etwas gegessen hatte. Generell waren die Lebensmittel, die ich essen konnte begrenzt. Und sie wechselten sich in ihrer Verträglichkeit ab. In manchen Phasen waren Tomaten ein totales „No Go“ in anderen Zeiten gingen Wassermelonen, Joghurt (auf den ich heute komplett verzichte – aber aus anderen Gründen) und Pilze überhaupt nicht. Linsen, Kichererbsen und Bohnen musste ich komplett aus meinem Ernährungsplan streichen, weil mein Körper mit diesen vielen Ballaststoffen, die doch eigentlich so wichtig und gut sind, überhaupt nicht klar kam. Auch Kaffee war ein enormer Übeltäter.
Ich erinnere mich noch gut an einen Shoppingausflug mit meiner Mama, wo ich etwa 17 Jahre alt war. Mir ging es eigentlich relativ gut und wir setzten uns in ein Café um uns zu stärken. Nach dem Kaffee ging es bei mir los. Mein Körper geriet regelrecht in Panik. Eine Panikattacke, da ich solche Bauchkrämpfe und Schmerzen hatte, nicht Zuhause war und einfach nicht wusste wohin mit mir. Das setzte mich so unter Druck, dass ich mitten in der Fußgängerzone zusammenbrach. Das war keine seltene Situation. Denn mein Körper merkte sich natürlich diese extremen Momente. Und immer, wenn es mir in einer öffentlichen Situation schlecht ging, kam die Panik wieder über mich. Die Folge aus diesen „Kaffe-Panikattacken“ war natürlich, dass ich jahrelang kein Kaffee trank, um meinem Körper wenigstens diese Momente zu ersparen. Bei anderen Lebensmitteln konnte ich es oft schwer einschätzen, aber bei Kaffee war es immer das gleiche.
Ein Leben ohne Bauchschmerzen?Jahrelang unvorstellbar
Jahrelang wusste ich wirklich nicht mehr, wie sich ein Leben ohne Bauchschmerzen anfühlte. Das war für mich eine Traumwelt. Ich wusste bei jedem Essen, dass es mir danach nicht besonders gut gehen würde. Manchmal war es okay, manchmal war es ganz und gar nicht okay. Für meine Familie und Freunde war es schon normal, dass ich eben einfach irgendwie immer Bauchweh hatte.
Ich betete so oft, dass ich irgendwann mal wieder normal essen könnte. Wenn es darum ging auswärts zu essen, erspähte ich beim Betreten des Restaurants sofort die Toilette. Das gab mir irgendwie ein sichereres Gefühl, da ich wusste, wo ich mich zurückziehen konnte. Aber es war mir einfach immer so unangenehm und ich schämte mich, dass es mir so oft nicht gut ging. Also überspielte ich oft auch die, für mich kritischen, Momenten und lies mir nichts anmerken.
Ich sehnte mich einfach so sehr danach, zu wissen, was mir fehlt. Was ich tun sollte, damit es mir besser ging. Natürlich probierte ich alle möglichen Tipps wie die FODMAP-Ernährung, die besonders gut für Reizdarm-Patienten sein sollte. Aber erfolglos. Ich probierte es mit allen möglichen teuren Kräutermischungen, extra in einer speziellen Apotheke angemischt. Mit Akkupunktur oder was mir eben sonst noch so beim recherchieren entgegen flog.. Natürlich machte ich auch alle möglichen Tests. Von Lactose-, über Fructose- bis Glutenunverträglichkeit. Allesamt waren negativ und kein Arzt konnte mir sagen, was mir fehlte. Ich fühlte mich einfach sooo lange so unfassbar machtlos gegen die Befindlichkeiten meines eigenen Körpers und wusste nicht mehr weiter.
Endlich Licht am Ende des Tunnels
Ich stapfte einen Weg entlang und wusste nicht mehr wo lang.Wie viele Ärzte sollte ich noch aufsuchen? Wen sollte ich noch um Hilfe bitten? Was sollte ich noch alles ausprobieren, bis ich das finden werde, was mir hilft? Doch irgendwann führte dieser Weg zu einer Kreuzung. Das war an dem Tag, als ich Marc das erste mal traf. Er erzählte mir von dem Leaky Gut – dem Übeltäter aller Autoimmunkrankheiten, wie auch dem Reizdarm – und wie man ihn heilen kann. Mein Darm war also definitiv geschädigt. Und was da täglich in meinem Körper abging war wirklich ganz und gar nicht gut.
Mir ging ein Licht auf und alles ergab plötzlich Sinn! Ich schöpfte wieder so viel Hoffnung. Ich bin mir nicht sicher, was mir in meinem Leben mehr Hoffnung gab als dieser Tag. Es lag nun nur noch an mir, ob ich seinen Worten Glauben schenken und durchziehen würde, was er vorschlug. Ob ich die Ernährungsumstellung verinnerlichen würde, um eine ganzheitliche Heilung zu finden. Was ich aber immer noch nicht verstehen konnte: Wieso hatte mir niemand, kein einziger Arzt (!!) zuvor davon erzählt und mir geholfen??
Neuer Mut und neue Hoffnung
Für mich stand das Vertrauen in seine Worte außer Frage. Ich weiß noch genau, wie sehr ich mich auf dem Heimweg darauf freute hatte, direkt am nächsten Tag mit der Umstellung zu beginnen! Endlich nahm mich jemand an die Hand und zeigte mir, wo es lang ging. Jemand zeigte mir den Weg zur Besserung. Ich hatte einen Anhaltspunkt, was genau ich tun sollte, damit es besser werden würde und tappte nicht mehr – wie die Jahre zuvor – im Dunkeln. Ich weinte vor Glück. Niemals hätte ich daran geglaubt, dass dieser Tag, dass dieser Wandel wirklich noch kommen würde!
An diesem Tag sprach ich mit so vielen Patienten von Marc, die mir nur Gutes berichteten und von ihren Erfahrungen, die wirklich lebensverändernd waren! Und zwar 100% ins Positive gewandelt. Das wollte ich auch. Darüber war ich mir mehr als sicher. Und ich wusste auch, dass ich die gewisse Disziplin mitbrachte, um das durchzuziehen. Es war ja nun wirklich keine Rocket Science. Aber ganz im Ernst, ich habe auch einfach viel zu lange nach WIRKLICHER Hilfe gesucht – wie dumm wäre es da, diese Hilfe und Anweisungen nicht anzunehmen? Wenn man doch weiß, dass sie etwas bewirken.
Leaky Gut heilen und Darmbakterien wieder aufbauen
Den ersten Schritt, um den Leaky Gut zu heilen, ist wohl der Verzicht auf Kuhmilchprodukte und Weizen (in meinem Fall verzichte ich komplett Gluten, da dieses enorm entzündungsfördernd ist und ich echt keine Lust mehr auf weitere Problemas habe). Diesen beiden wichtigsten Punkten der Ernährung habe ich bereits zwei separate Blog-Artikel gewidmet und genauer erklärt. Du findest sie hier und hier. Außerdem rat mir Marc dazu auf Schweinefleisch zu verzichten, was für mich aber nicht weiter schlimm war, da ich ohnehin auf Fleisch verzichtete.
Einschub: Zusammenhang von Schweinefleischkonsum und Autoimmunkrankheiten
Aber nicht nur ein Blick auf das Fettsäuremuster kann bei der Auswahl gesundheitsförderlichen Fleisches helfen. Alle Zellen unseres Körpers bauen ständig Proteine, sogenannte SIGLECS (inhibitory sialic acid-recognizing lg-superfamiliy lectins), Sie befinden sich an den Außenseiten der Zellen, um den Immunzellen zu signalisieren, dass sie körperfreundlich sind, um nicht abgewehrt zu werden. Auch andere Säugetiere produzieren SIGLECS, die unseren entsprechen oder nur sehr ähnlich sind. Verzehren wir nun Fleisch eines Tieres, nehmen wir auch die dort enthaltenen SIGLECS auf und, da diese nicht klar als menschenfremdes Bauteil identifiziert werden, bauen sie in körpereigene Zellen ein. Für 14 bis 30 Tage hält sich diese Substanz des Schweins, Rindes oder anderen Tieres dann in unserem Körper. Auch wenn die tierischen SIGLECS den unseren sehr ähnlich sind, sind sie oft doch nicht gleich. So lassen sie Bakterien, Viren, sekundäre Pflanzenstoffe und Pilze in die Zelle, die menschliche SIGLECS nicht hindurchgelassen hätten. Unser Immunsystem entdeckt diese Schädlinge, versteckt in den SIGLECS, nicht und kann sie so nicht entsprechend abwehren oder bekämpfen.
Dass einige SIGLECS dann doch nicht genau so aufgebaut sind, wie die menschengebildeten, bleibt dem Immunsystem aber doch nicht verborgen. Um die Zelle zu entfernen, die ein wenig anders als normal ist, sorgt es für eine Entzündung, die aber doch nur niedriggradig bleibt – schließlich ist ja nur eine ganz kleine Anomalie entdeckt worden. Viele sehr kleine chronische Entzündungsherde in unserem Organismus kosten Kraft. Diese Energie fehlt dann an anderen Orten, die schlechter versorgt werden können: Sehnen, Bänder und Haut werden am schnellsten nicht optimal versorgt, aber auch nicht-lebenswichtige Organe. Der Darm reagiert mit Verdauungsstörungen, Fortpflanzungsorgane können beeinträchtigt werden, an der Muskulatur stellen wir eine Schlappheit und erhöhte Verletzungsgefahr fest – dies nur einige wenige mögliche Auswirkungen von Entzündungen im Körper, an denen das Immunsystem arbeitet. Greift unser Immunsystem körpereigene Zellen wegen tierischen SIGLECS an, reagiert es quasi autoimmun. Die Vermutung liegt also nahe, dass Autoimmunerkrankungen, wie Rheuma, Neurodermitis, Morbus Crohn oder Multiple Sklerose in Zusammenhang mit einem hohen Fleischkonsum stehen könnten bzw. davon begünstigt werden. Noch fehlen ausreichend aussagekräftige Studien, um dies zu belegen, aber es scheint ein logischer Zusammenhang erkennbar zu sein. Bereits festgestellt wurde, dass eine erhöhte Viren- oder Bakterienbelastung im Gewebe von Person mit Arthrose, Multipler Sklerose, Alzheimer, Bandscheibenproblemen, Arteriosklerose und weiteren Erkrankungen vorliegt. Auch in Krebszellen konnten vermehrt tierische SIGLECS gefunden werden.
Also besser kein Fleisch mehr? Hohe Anteile der SIGLECS, die den menschlichen nur ähnlich sind, enthalten Rind-, Schweine- und Lammfleisch, sowie Ziegenkäse. Fleisch von Huhn, Ente, Truthahn, Lachs, Dorsch und Thunfisch enthält hingegen SIGLECS, die exakt den menschlichen entsprechen, unser Immunsystem also unterstützen. Notwendig ist die Aufnahme von SIGLECS aus tierischen Produkten aber nicht, denn unser Organismus stellt diese auch selbst her. Hierfür ist eine Zufuhr essenzieller Substanzen, zum Beispiel über Beeren, Äpfel, Pilze, Eier und Ballaststoffe, wie in Wurzelgemüse wichtig.
Naturathleten.de
Das klingt jetzt alles auf Anhieb vielleicht ein bisschen viel. Und sicher sagt der oder die eine, puh, ob ich das schaffen werde. Für manche wird es sicher eine enorme Umstellung sein, für andere – die bereits jetzt schon vegan leben – weniger. Aber im Endeffekt muss sich jeder selbst die Frage stellen, wie hoch sein eigener Leidensdruck ist und wie sehr er bereit ist, auch selbst etwas dafür zu tun, dass er wieder gesund wird. Leider gibt es nicht „die eine Super-Pille“, die man einwerfen kann und alles ist wieder tippitoppi. Das wäre mir sicher auch lieber, aber ich selber habe mich wirklich schnell an die Umstellung gewöhnt. Es gehört nun einfach zu meinem Leben dazu und die heutigen Supermärkte ermöglichen es einem wirklich sehr gut, auf fast nichts verzichten zu müssen. Wenn es mal schnell gehen muss und ich keine Zeit hatte mein Brot zu backen, gibt es eigentlich in fast jedem Supermarkt – sogar in Frankreich, Spanien und Portugal (!) – glutenfreies Brot, Tortillas und Nudeln zu kaufen.
Wichtig ist, dass diese Ernährungsumstellung auch nach der Heilung des Leaky Guts aufrecht erhalten wird, da das Casein der Kuhmilch und das Gluten im Weizen die Darmschleimhaut erneut angreifen können. Der Leaky Gut kann somit also immer wieder entstehen und dann dramatischer Weise Bakterien, Toxine, unverdaute Lebensmittel usw. ins Blut gelangen können. Und der ganze Mist würde wieder von vorne beginnen und Entzündungen und Krankheiten im Körper auslösen.
Außerdem wird der Darm saniert und durch eine Mikroimmuntherapie geheilt. Diese wirkt den Entzündungsprozessen im gesamten Körper entgegen. Man darf erst nachdem der Leaky Gut geschlossen ist, den Darm mit neuen Bakterien besiedeln. Das ist extrem wichtig, da wir diese für ein gesundes Immunsystem benötigen. Sollte die Besiedlung aber davor stattfinden bringt uns das leider gar nichts. Im Gegenteil, denn diese ganzen Bakterien, die uns eigentlich gesund machen sollten, wandern weiter ins Blut, da die Darmschleimhaut ja noch durchlässig ist.
Während die Darmflora wieder genährt wird, findet parallel die Mikroimmuntherapie statt. „Hierfür werden körpereigene Immunbotenstoffe (Zytokine) und Nukleinsäuren in sehr geringer Dosierung sublingual (unter der Zunge) dem Körper zugeführt. Diese Zytokine (Botenstoffe) fungieren als eine Art Kommunikationsmittel und modulieren die entsprechende Immunantwort. Das bedeutet, dass sie den Entzündungsprozess, der durch das Leaky-Gut-Syndrom verursacht werden kann, hemmen.“ (Quelle: mikroimmuntherapie.com)
Die Bakterien, die sich wieder neu im Darm ansiedeln sollen, kann man gut mit Bierhefe anzüchten, sodass sie sich weiter vermehren und ein richtiger Stamm aufgebaut wird, den so schnell nichts klein bekommt.
Diese Therapie hat meinen Reizdarm definitiv geheilt!
Heute kann ich sagen, dass ich – was den Reizdarm angeht – komplett schmerzfrei bin, absolut keine Probleme mehr habe und wirklich alles essen kann! Ich vertrage Dinge, mit denen ich vor Jahren bereits abgeschlossen hatte und mir sicher war, dass ich diese nie wieder in meine Ernährung mit aufnehmen kann.
Ich kann endlich einen Supermarkt betreten, ohne Ängste zu haben, dass ich die Lebensmittel sowieso nicht vertragen werde. Ich weiß, was mir gut tut und dass ich eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung leben kann! Ich muss nicht mehr herum probieren, was mein Körper verträgt und was nicht. Er verträgt einfach all das, was ich ihm zuführe. Und das ist nach all den Jahren, in denen ich mir so sehr Besserung gewünscht habe, wohl das allerschönste Gefühl. Diejenigen, die unter (wechselnden) Unverträglichkeiten und Intoleranzen leiden wissen wohl zu gut wovon ich rede! Und denen möchte ich sagen: Bitte hört nicht auf die Ärzte, die euch sagen, dass es nun FÜR IMMER so sein wird. Das wird es nicht. Ihr müsst euch einfach in der richtigen Art und Weise um euren Körper kümmern. Und die Ansätze habe ich bereits geschildert. Bitte bekämpft und heilt euren Leaky Gut und ihr werdet sehen, euer Leben wir sich hundertprozentig ins Positive wandeln! Das kann ich nun wirklich aus eigener Erfahrung sagen.
Essen ist Leben und ich hoffe so sehr, dass dieses Wissen an alle gelangt, die es benötigen, um wieder gesund zu werden und ihr Leben mit tollem Essen zu feiern! Ohne Ängste, ohne Panik. 🙌
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